Tschechows ONKEL WANJA ist urkomisch und unendlich traurig zugleich, ein Stück über die unerfüllten Träume und die ungestillte Sehnsucht nach Liebe. Das beschauliche Leben auf dem von Sonja und ihrem Onkel Wanja verwalteten Gut gerät gehörig aus der Bahn, als prominenter Besuch aus der Stadt eintrifft: Der von allen verehrte Professor, Sonjas Vater, kommt mit seiner viel jüngeren neuen Ehefrau Jelena. Kaum angekommen, buhlen Wanja und Sonjas heimlicher Schwarm, der Arzt und Möchtegern Revoluzzer Astrow, um die Gunst Jelenas. Doch statt sich ihren Gefühlen zu stellen und für ihre Träume und Sehnsüchte zu kämpfen, verharren alle lieber in ihrem Unglück und ihrer Melancholie. Tschechow zeigt eine Gesellschaft, die vor einem Umbruch steht, doch unfähig ist, zu handeln, und sich lieber in Agonie und Selbstmitleid ergeht. Er stellt die Frage, ob wir tatsächlich in der Lage sind, unser Leben jederzeit zu ändern oder ob es für manche Erkenntnis irgendwann schlicht und ergreifend zu spät ist.
Regie Peter Carp
Bühne Manuela Freigang
Kostüme Gertrud Rindler-Schantl
Licht Mario Bubic
Dramaturgie Michael Billenkamp
Mit Hartmut Stanke (Alexander Wladímirowitsch Serebrjaków), Marieke Kregel (Jeléna Andréjewna), Henry Meyer (Iwán Petrówitsch Wojnízkij), Rosa Thormeyer (Sofja Alexándrowna), Martin Hohner (Michaíl Lwówitsch Ástrow), Margot Gödrös (María Wassíljewna Wojnízkaja)